Begriffe

Hier findest du kurze Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen aus dem E-Learning.

Bunte und stilisierte Illustration der Zeichen @, c, b, dreidimensional und im Raum verteilt.

Es kommen auch Begriffe aus der Kultur rund um Technik wie Computer und Internet vor.

Inhaltsverzeichnis

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Digital

Das lateinische Wort digitus hatte die Bedeutung „Finger“. Da diese auch zum Zählen verwendet wurden, kam über den englischen Gebrauch des „digit“ die Bedeutung Zahl dazu. Daraus abgeleitet ist heute die Bedeutung „in Ziffern" umgesetzt. Digitale Technik basiert auf dem Prinzip der Ziffern 0 und 1, weil der Stromkreis an oder aus ist. Die frühen Computer waren einfache elektrische Schaltkreise. Heute kann man aus diesen zusammengesetzten Information ganz große Datenmengen verarbeiten, weil die Geschwindigkeit der Verarbeitung im Laufe der Entwicklung immer schneller wurde. Noch ist dieses sogenannte Binärsystem von 0 und 1, Ja oder Nein Grundlage für den Großteil der heute genutzten Computer.

Open Source

Jede Software basiert auf Code. Bei Open Source ist dieser Code offen und einsehbar. Das ist hilfreich, da sich so jede:r die Funktionsweise des Codes ansehen kann und damit Fehler schneller entdeckt werden. Natürlich ist der offene Code auch gut, um zu sehen, wenn Software z.B. datenschutzunfreundlich Kontakt mit der Firma, die sie herstellt, aufnimmt. Im Nerdsprech heisst das „nach Hause telefonieren“. Ist die Software nicht Open Source, also proprietär, ist der Code nicht einsehbar und auch nicht veränderbar. Und man darf ihn auch nicht modifiziert weiterverbreiten, wie bei Open Source. Einige Hersteller wollen nicht, dass man Einblick in den „Maschinenraum“ des Codes hat und sehen den Code als ihr Geschäftsgeheimnis. Man kann dann immer noch über Diagnosetools unerwünschtes Verhalten wie das „nach Hause Telefonieren“ finden, aber es ist ungleich schwerer und man kann nie sicher sein, dass man wirklich alles findet. Wenn man die Wahl zwischen Open Source und proprietär hat, sollte man immer auf Open Source setzen. Open Source heißt übrigens nicht, dass es umsonst ist, es kann umsonst sein, aber es muss es nicht.

Freie Software

Als Gegenmodell zum Wissen als Herrschaftswissen, waren die frühen Computerbastler:innen eher am Austausch und der Freiheit im Sinne einer besseren Welt für alle interessiert. Noch bevor Computer Massenware wurden, versuchte man sich gegenseitig zu helfen und freute sich, wenn die Maschinen neue Funktionen bekamen, weil beispielsweise irgendjemand wieder einen Treiber oder ein hilfreiches Programm entwickelt hatte. Dies stellte man dann gerne den anderen zur Verfügung, da man es ja auch mit dem Wissen der Community entwickelt hatte. Man nahm und gab, Wissen sollte aus den Elfenbeintürmen der Institutionen befreit werden. So entstand ein großes Netzwerk von Wissen, das man frei austauschte. Geld konnte man damit ohnehin nicht einfach verdienen, denn kaum jemand verstand, was das Ganze eigentlich soll und wozu man einen eigenen Computer benötigen würde. Viele Treiber und Funktionen, die sich heute in gängigen Betriebssystemen wie z.B. Windows finden, basieren auf frei nutzbarer Software, die einfach verwendet werden darf. Wie traditionelles Kulturgut kann man es einfach verwenden, ohne hemmende Urheber:innenrechte oder Tantiemen. Auch heute gibt es noch eine Szene für freie Software und Betriebssysteme, allerdings ist sie kleiner geworden.

Algorithmus

Algorithmen sind Anweisungen, die Eingaben verarbeiten und damit Ergebnisse berechnen. Sie sind eher Handlungsanweisungen, als sehr präzise Vorschriften, wie bei Programmen. Denke einfach an ein Kochrezept. Das Programm benötigt die Anweisung: Nach x Minuten Kochen bei x Grad kommen x Gramm Salz dazu und dann ist das Gericht nach x Minuten fertig. Dem Algorithmus würde die Angabe Kochen und eine Prise Salz reichen, den Rest würde er aus den Daten der Lebensmittel selbst finden, wenn er Kochen als Funktion gelernt hat. Heraus käme auch beim Algorithmus eine Menge von x Gramm Salz, aber er müsste zunächst nur wissen, dass Salz zugefügt wird und was dieses „Kochen“ bedeutet. Programme haben starr ablaufende Muster, Algorithmen arbeiten kontextbezogen auf den Datensatz, der ihnen zur Verfügung steht. Und hier liegt das Problem, denn die Qualität des Datensatzes entscheidet über die Qualität der Ausgabe. Habe ich z.B. in meinem Datensatz die Information, dass der gekochte Gegenstand viel Salz benötigt, wird die berechnete Menge anders ausfallen, als wenn der Algorithmus kaum Informationen darüber hat. Das kann zu Verzerrungen bis hin zum kompletten Ausfall führen. Im besten Fall spart es eine Menge Arbeit, weil viele Dinge ziemlich gut berechenbar sind. Heutzutage können Algorithmen z.B. schon sehr gut ganz viele Verwaltungsaufgaben übernehmen, da in solchen Entitäten sehr strukturiert und nach Vorschrift gearbeitet wird.

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz versucht das Planen, Speichern von Informationen, Optimieren und vorausschauende Handeln des menschlichen Gehirns nachzuspielen. Das heisst, sie kann nicht nur eine Idee bis zum Ergebnis durchspielen, sondern sie erkennt Muster und kann damit planen. Ein praktisches Beispiel aus unserem Alltag wäre, wenn ihr im Supermarkt ein Lebensmittel einkauft, das ihr oft verwendet. Diese Woche ist es billiger als normal. Ihr wisst, dass ihr in den nächsten Wochen davon x verbraucht und es bis dahin nicht verdirbt. Mit eurem Kauf auf Vorrat spart ihr Geld, ihr habt euer Budget damit optimiert. Das könnte auch ein Algorithmus, denn er könnte nach der Anweisung handeln: „Kaufe günstig“ und „Lebensmittel wird ohnehin benötigt“. Aber er kann nicht automatisch ohne Anweisung und kontextbezogen den Zusammenhang herstellen zur Haltbarkeit, die ja auch eine entscheidende Rolle spielt. Wenn das Lebensmittel bereits kurz nach dem Kauf verdorben wäre, wäre euer guter Deal ziemlich schlecht.

Eine künstliche Intelligenz besteht aus vielen Algorithmen mit einzelnen Handlungsanweisungen, aber sie sucht aus großen Datenmengen nach Mustern und stellt damit Zusammenhänge her. Die KI kommt damit an manchen Stellen sogar weiter, als wir Menschen, da sie ungleich größere Datenmengen verarbeiten kann. Im schlechtesten Fall entdeckt sie dann, dass das Wort Frau ganz häufig bei abgelehnten Bewerbungen vorkam und schließt daraus Bewerbungen mit dem Attribut Frau automatisch auszusortieren. Im besten Fall analysiert die KI Daten zu einer unerforschten Krankheit und findet heraus, dass alle ein übereinstimmendes Merkmal hatten, aus dem man dann vielleicht eine wirksame Therapie entwickelt.

Netzpolitik

Das Internet ist eine Kulturtechnik, so wie der Fernseher oder das Radio. Es hat gesellschaftliches Handeln völlig verändert, da sich eigentlich der Großteil unserer Kommunikation inzwischen dort abspielt. Seit der Einführung von Smartphones für jedermann hat sich unsere Kommunikation noch mehr gewandelt und ist nicht mehr wegzudenken als Dauerbegleiter:in in unserem Alltag. Als der Begriff erfunden wurde, wollte Netzpolitik das Themenfeld um diese Techniken von Kommunikation, Internet, Digitalisierung und ähnlichem kritisch begleiten. Heute weiß man: Affären, Überwachung und der Einstieg großer Wirtschaftszweige in das Internet müssen aus Sicht der Netzgesellschaft, also der User:innen betrachtet und bewertet werden. Was für Einflüsse hat es z.B., wenn wir ständig heimlich überwacht werden und wie kann man dieses Problem politisch lösen? Das sind klassische Themen aktueller Netzpolitik.

Hackerethik

Als Hacker:innen werden oft Menschen gezeigt, die illegal in Computersysteme eindringen. Aber eigentlich meint Hacken, dass man alle Möglichkeiten der Programmierung oder unvorhergesehene Anwendungsweisen einer Maschine an sich in Betracht zieht, nicht nur die naheliegendste oder vorgegebenen. Damit kommt man vielleicht zu einem völlig neuen Ergebnis. Hacker müssen nicht immer nette, friedliche Menschen sein. Es gibt auch kriminelle Datendieb:innen. Aber ein großer Teil der Nerdcommunity ist an einem positiven Fortschritt mit Hilfe von Technik interessiert und hat eine Hackerethik als Verhaltenscodex. Diese Hackerethik orientiert sich an einer besseren Welt für alle durch Technik. Ein Leitsatz ist z.B. dass der Zugang zu Computern und allem, was einem zeigen kann, wie diese Welt funktioniert, unbegrenzt sein soll. Alle Informationen sollen frei sein, wobei öffentliche Daten nützen sollen, dagegen sollten private Daten geschützt werden. Grundsätzlich wünschenswert sind dezentrale Systeme, denn sie schützen vor Machtmissbrauch.

Digitaler Humanismus

Die Digitalisierung hat sehr viel Einfluss auf unser tägliches Handeln. Wie das Gesellschaftlich einzuordnen ist und welche Folgen das hat, wird beim Digitalen Humanismus hinterfragt. Das Konzept basiert auf der Annahme, dass nicht die Menschen den Maschinen dienen sollen, sondern die Maschinen uns. Wir müssen also Verantwortung für unser Handeln übernehmen und nicht den Maschinen die Entscheidungen überlassen. Wie soll z.B. ein maschinell gesteuertes Auto, in einer Unfallsituation entscheiden? Fährt es dabei die Passanten um, um das Leben des Lenkers/der Lenkerin zu schützen, oder umgekehrt. Oder gibt es eine dritte Lösung, bei der alle schwer verletzt werden, dafür alle etwas weniger? Solche ethischen Fragen maschineller Entscheidungen müssen wir diskutieren, bevor sie in der Programmierung der Maschine eingesetzt werden. Die Stadt Wien hat sich übrigens auf die Fahne geschrieben ein Zentrum für den Digitalen Humanismus zu sein. Die Uni Wien hat dazu eine eigene Vorlesungsreihe, die man im Internet mitverfolgen kann.

Personenbezogene Daten

Daten sind zunächst einmal Informationen. Dein Name ist z.B. die Information, wie du heißt. Personenbezogen bedeutet, dass ich eine Information mit vertretbarem Aufwand einer Person zuordnen kann. Wenn du z.B. in einer Gruppe der/die Person bist, die eine bestimmte Eigenschaft hat, dann kann dein Name diesem Attribut zugeordnet werden, z.B. die große XY oder der blonde XY. In Zusammenhang mit deinem Namen sind das personenbezogene Daten. Das bekannteste Beispiel für Personenbezug ist sicher das Geburtsdatum, das dich zusammen mit deinem Namen ziemlich eindeutig identifizierbar macht.
Personenbezogene Daten können Eigenschaften oder andere Dinge sein, z.B. Vorlieben. Das macht keinen Unterschied, wichtig ist der eindeutige Bezug zur Person. Sehr vorsichtig sollte man mit Daten sein, die nicht mehr änderbar sind: z.B. Fotos von dir oder wenn du eine Allergie hast, oder eine spezielle Lebensgeschichte. Wenn diese Daten einmal bekannt sind, kannst du es nur sehr schwer oder gar nicht mehr rückgängig machen und vielleicht ist dir das irgendwann sehr unangenehm oder hat sogar negative Folgen. Deshalb sei bei unabänderbaren Daten, die einen Personenbezug zu dir haben extra vorsichtig.

Metadaten

Wenn du an einen Brief denkst, dann gibt es den Inhalt im Umschlag und das Äußere des Briefs, auf dem der Absender und der Empfänger stehen, sowie die Briefmarke. Das, was Außen auf dem Brief steht sind Metadaten, denn sie geben nur über den technischen Weg Auskunft. Ohne diese Metadaten wüsste niemand, wo der Brief hin müsste und woher er kommt. Außerdem kann man anhand der Briefmarke sehen aus welchem Land er kommt, selbst wenn gar kein Absender drauf steht. Das ist genau was z.B. technisch in den Metadaten einer E-Mail steht. Man kann sehen welcher Server und/oder Provider sie losgeschickt hat, wann das war und wie groß der Inhalt der Mail ist. Und es steht drin, an wen die Mail geht und ob z.B. Anhänge dabei sind. Bei Fotos sind Metadaten die Zeit der Aufnahme, die Größe, die Kamera (man kann das auch an der automatischen Benennung der Fotodatei sehen), oft auch die Blende und Lichtverhältnisse, manchmal auch über das GPS der Standort neben dem Datum. Du musst also gar nicht unbedingt wissen was im Foto zu sehen ist oder was im Brief drin ist. Meist verraten die Metadaten mehr über den Inhalt, als der Inhalt selbst preisgibt.